Geheimnisse von DhalaElenaAngel (Was in der Vergangenheit wirklich geschah) ================================================================================ Kapitel 11: Der Ball -------------------- „Ich will aber nicht!“, begehrte Cathie auf, versuchte, sich gegen Dracos Hände zu wehren. „Du musst, wir sollen alle an dem Ball teilnehmen“, erinnerte Draco ruhig. „Ich will nicht! Ich bin kein Mädchen und … ich hab ohnehin kein Date!“, versuchte Cathie sich zu drücken, kreuzte gleichzeitig die Arme über ihrer Brust. „Nein, kein Mädchen“, grinste Ron. „Sag, Kleines, was genau hast du zwischen deinen Bein…. Ähhh!“, und schon rannte er, vergessend, dass Cathie immer noch hervorragend zielen konnte, sei es nun mit ihren Schuhen oder mit einem Zauber und gemeinerweise hatte sie mit Beidem geworfen. Der dumme Stiefel hatte ihn am Kopf und der Zwickzauber da wo es wirklich weh tat. „Also, noch mal“, sprach Draco milde amüsiert. „Du bist und bleibst ein Mädchen, für den Rest deines Lebens. Und als Mädchen trägt man zu einem Ball nun mal ein sündhaft teures Kleid und Schmuck.“ „Ich will nicht! Zieh doch selbst nen Fummel an!“ „Sorry, den trägt schon Luna. Würde mir nicht im Traum einfallen, ihr den Spaß zu nehmen und was das Date angeht – Blaise hat auch noch keins. Er geht mit dir. Würdest du dann bitte vom Baldachin runter kommen? Onkel Sev und Dad warten.“ „Vergiss es!“, trotze Cathie. Sie wollte kein verdammtes Mitleidsdate! Das war ein Alptraum! Und sie wollte kein verdammtes Ballkleid! Sie hatte noch nicht ein Mal die Röcke oder Kleider getragen, die sie gehabt hätte! Sie würde doch jetzt nicht damit anfangen! Wozu das Ganze?! Sie rollte sich weiter in die Mitte des Baldachins. Sollten die doch versuchen, sie zu bekommen! Sie nahm ihren Zauberstab, legte ihn auf ihre Brust. Bill Weasley hatte ihn ihr zurückgegeben, ihn gefunden, nach dem Angriff in Hogsmaede. Er hatte gelächelt und ihn ihr wiedergegeben, zusammen mit der Tasche, in der ihre Bücher waren, er war nett gewesen, auch, wenn Ron gesagt hatte, dass der Andere sich wirklich verändert hatte, seit Fleur, die dumme Kuh, ihn hatte sitzen lassen. Doch seither hatte er sie nicht mal mehr angesehen. Er war weg, weit weg. Unerreichbar. Ein Professor, der auch noch wusste, dass sie früher selbst so ein Ding zwischen den Beinen gehabt hatte. Und sie… war ein Zwerg ohne jegliche Kontur. Nicht mal irgendwas konnte sie richtig machen, Gott, das, was andere Mädchen Brüste nennen könnten, waren bei ihr kaum ein paar verdammter Bienenstiche! Ja, ja. Es war Albern. Bill Weasley war zehn Jahre älter als sie, erfahrener und alles Mögliche, sie war nur ein Mädchen, das nicht richtig Mädchen sein konnte, das nur Ärger brachte und sonst ungeschickter war, als irgendwas anderes! Sie sollte froh sein, mit dem, was sei seit ihrem Geburtstag bekommen hatte, sie hatte eine Familie, war zumindest nicht mehr als Harry Potter im Rampenlicht und hatte noch immer gute Freunde. Stattdessen jagte sie einem Traumprinzen hinterher, der sich im Leben nicht für sie interessieren würde. Bill war beliebt und wurde von fast allen Mädchen und Jungen angehimmelt. Sie hatte ihn ja auch schon mit Frauen am Arm gesehen. Frauen wie Fleur. Groß, mit langen Beinen und großen Brüsten. „Cathie!“ „Was ist denn hier los?“, fragte Severus irritiert, er hatte eine viertel Stunde gewartet, doch weder war Draco gekommen, noch seine Tochter oder Ron, der eigentlich mitkommen wollte. Also war er noch mal zurückgegangen, nur um den Rotschopf leise wimmernd auf dem Fußboden und sein Patenkind vor dem Bett seiner Tochter zu sehen, wie der… auf den Baldachin einredete? „Onkel Sev, Cathie kommt einfach nicht runter“, stöhnte Draco frustriert. „Sie will nicht zum Ball, sie will kein Kleid und sie jammert, weil sie eh kein Date hätte.“ Ähhh… Date?! Seine Tochter?! Die hatte kein Date zu haben! Nicht, bevor sie nicht vierzig war! Das kam so was von nicht in Frage und… „Cathie, bist du etwa auf dem Baldachin?“, fragte er dann ungläubig. „Und ich komm da auch nicht runter, bis der dumme Ball vorbei ist!“, knurrte sie sofort, blickte auf das Buch, das sie sich mit hoch genommen hatte, als Draco das Nerven begonnen hatte. „Cathie, das ist lächerlich“, stellte Severus ruhig fest, stellte sich vor das Bett. „Komm da runter und lass den Ball über dich ergehen, so, wie ich auch. Du brauchst kein Date, du musst nur ein Mal tanzen und ich verspreche, danach kannst du wieder verschwinden. Mach den alten Mann, der sich diesen Müll hat einfallen lassen, kurz glücklich und danach kannst du von mir aus verschwinden.“ „Ich will nicht!“, knurrte Cathie, nun nur noch überzeugter, nicht gehen zu wollen. „Cathie, zwing mich nicht, zu schlimmeren Mitteln zu greifen.“ „Ich will nicht!“ „Das, mein Bester, ist die Pubertät“, grinste Lucius, der hinter seinem Lover eingetreten war. „Cathie, komm schon. So schlimm kann es gar nicht sein, ohne Date auf den dämlichen Ball zu gehen, oder für ein paar Stunden ein Kleid zu tragen.“ „Doch!“, kam es stur zurück. Cathie wollte nicht, wollte sich nicht lächerlich machen! Es war doch schlimm genug gewesen, sich während des Turniers zu blamieren! Das wollte sie nicht schon wieder! Und dann… hatte Bill sicher eine tolle Verabredung und sie musste zusehen, wie ihre Träume wieder mal absoffen! „Du hast es nicht anders gewollt“, stellte Severus fest, er deutete mit seinem Zauberstab auf den Baldachin, beobachtete, wie der riss und seine Tochter auf das Bett polterte. „Das ist nicht fair! Das waren unlautere Mittel!“, knirschte Cathie, doch bevor sie sich aus dem Staub machen konnte, wurde sie gepackt und aus dem Griff kam sie nicht raus. Die dünnen Finger ihres Vaters. „Lass mich los!“ „Nein, tue ich nicht. Du bist jetzt ein braves Mädchen und wirst meine Kreditkarte überstrapazieren. Danach suchst du dir einen Jungen aus, den ich mit Punkteabzug dazu zwingen werde, dich auszuführen.“ Ja, das wollte Cathie sehen. Wie ihr Vater einen Professor dazu bekam, mit ihr zu einem Ball zu gehen. „Ich will kein Date mit Idioten und Arschkriechern“; zischte sie aufgebracht. „Man“, lachte Lucius in dem Moment. „Ich war in meinem Leben noch nicht so froh, einen Sohn statt einer Tochter gehabt zu haben!“ Er sah zu Draco, schickte ihn mit einem Wink nach draußen, setzte sich dann auf das Bett und musterte das Mädchen, für das er sich mindestens so verantwortlich fühlte, wie Severus selbst. „Das nenn ich mal Pubertät!“ „Ich geb dir Pubertät“, zischte Cathie nur zurück, versuchte, sich rauszuwinden. Severus seufzte, packte seine Tochter an der Taille und zog sie entschieden zu sich. „Du bist wie Lily“, stellte er leise fest. „Die ist auch immer ausgerastet, wenn ihr was nicht gepasst hat, müssen die roten Haare sein.“ Er wartete, bis seine Tochter sich offensichtlich müde getobt hatte. „Und wenn du kein Date willst, brauchst du keines, aber du wirst auf diesem Ball auftauchen.“ „Ich will kein Ballkleid“, jammerte Cathie. „Ich will gar kein Kleid!“ „Für ein, zwei Stunden wirst du es ertragen“, konterte Severus, seufzte, als er die schon wieder nackten Füße seiner Tochter sah. „Und jetzt hol dir Schuhe. Wir wollen los. Solltest du nicht in drei Minuten fertig sein, werde ich dich stunnen und hinterher schweben lassen.“ „Erpressung“, zischte Cathie, doch sich erhob sich, sah sich um. „Scheiße! Scheiße, wo sind meine verdammten, beschissenen Schuhe?! Das ist…!“ „Cathie“, stöhnte Severus nur, packte eines der Kissen und transfigurierte ein Paar kleiner Sportschuhe. „Wo lässt du deine Schuhe jedes Mal?!“ „Hab sie nach Ron geworfen, aber auch getroffen.“ „Toll, wirklich. Wie deine Mutter, die hat auch immer mit Gegenständen um sich geworfen“, murmelte Severus, packte seine widerwillige Tochter bei der Hand und zog sie hinter sich her aus Hogwarts raus, wo Lucius mit den anderen Beiden wartete, Weasley Nummer sechs hielt einen der kleinen Schuhe seiner Tochter in der Hand, grinste aber dann und ließ ihn los. Cathie sagte nichts, sie lief nur schmollend hinterher, wissend, dass sie das gar nicht genießen konnte. Es war ein Alptraum! Einkaufen! Schon wieder! Das letzte Mal hatte ihr mehr als gereicht! Warum konnte sie nie vor so was gerettet werden?! Und dann noch das Apparieren! Es war eklig und natürlich wurde ihr wieder elend! Nach dem Apparieren gab Severus seiner Tochter einen Trank, sie vertrug magische Fortbewegung nicht sonderlich gut. Auch, wie Lily. „Komm jetzt, es ist ein einziger Laden und danach kannst du dir auch noch Süßes aussuchen.“ „Erpressung“, meuterte Caitlyn angepisst, doch sie ließ sich in den schrecklich aufgeputzten Laden reinzerren, wo überall Püppchen mit wallenden Gewändern standen, mehr als die Hälfte davon auch noch mit weit ausgestellten Röcken. „Vergiss es, vergiss es, vergiss es, vergiss es. Nur Müll, nichts da, wir können gehen“, knurrte sie nach einem weiteren Blick, wollte sich umdrehen. „Moooooment!“, rief Lucius. „Wir haben noch nicht mal angefangen!“, knurrte er, packte das Mädchen. „Nicht jedes Kleid hat Reifröcke! Und du bist jetzt ein braves Mädchen, bleibst sitzen und wartest! Miss! Wir brauchen ein Kleid für einen Ball für Lady Prince! Etwas elegantes, nicht zu mächtiges! Sie sollte nicht in Stoff ertrinken! Und schmeichelnde Farben bitte.“ Nicht in Stoff ertrinken! Dass sie nicht lachte! Diese Monster waren dazu gemacht, zu ertrinken! Cathie war ein Winzling, sie ersoff in allen diesen Roben! Was war sie denn?! Eine Prinzessin!? Das war lächerlich! Severus stöhnte nur auf, während die Verkäuferinnen, als Lucius seinen Titel preisgab, zu rennen begannen, sicher nur die teuersten Sachen aus ihren Regalen zerrten und fast alles erntete nur wildestes Kopfschütteln seiner Tochter. Das hier würde eine lange, lange Nacht werden. Sich die Kapuze tiefer ins Gesicht ziehend versuchte Rabastan, im Schatten zu verschwinden, dabei achtete hier Niemand auf ihn. Es war eine absolut heruntergekommene Kneipe der Muggel, Niemandem wurde ein zweiter Blick geschenkt, außer man sah aus, als habe man zu viel Geld und Zeit. Nichts, was auf ihn zutraf, er konnte mit seiner Umgebung vollkommen verschmelzen, wenn es so nötig schien, wie jetzt eben. Kurz blickte er in den mehr oder minder sauberen Krug, der vor ihm stand, gefüllt mit bestenfalls lauwarmem, sicher nicht kaltem Ale. Und dafür sollte er Geld bezahlen! Es war eine Schande! Nur war das Dumme, das hier mit der sicherste Treffpunkt war, den er hatte vorschlagen können. Na ja, ein paar Stunden würden auch Malfoy und Snape sich mal zusammenreißen müssen. Das hier war einer der wenigen Orte, wohin er verschwinden konnte. Er hatte den Anderen erzählt, dass er ficken musste, dass er eine Muggelbraut zu vergewaltigen gedachte. Man hatte ihn lachend ziehen lassen. So was turnte den Lord doch noch jedes Mal an. Er sah erst wieder auf, als er feststellte, dass zwei Figuren aus dem Schatten traten und sich zu ihm setzten. Sie sahen so aus, als wären sie schon bei Weitem länger hier gewesen, als er selbst und er hatte sie nicht mal gesehen. Ja, er wurde wirklich nachlässig. Traurig, wirklich. Nicht, dass es eine Rolle spielen würde. Oh, außerdem hatte er Recht gehabt. Snape und Malfoy waren ein weiteres Mal im Doppelpack aufgetaucht. „Was willst du?“, fragte Lucius kurz angebunden, angeekelt von seinem unhygienischen Umfeld. Er war überrascht gewesen, von dem Anderen zu hören, hatte lange überlegt, überhaupt zu kommen, doch Severus hatte gemeint, es sei das Risiko wert, ein Spion schien ihnen, nach den letzten Zwischenfällen mit Cathie, praktisch unverzichtbar, ein Verbündeter, der helfen konnte. Kurz sah Rabastan auf. „Meint ihr nicht, ihr solltet was zu Trinken bestellen?“ „Nicht, wenn man mich dafür bezahlen würde“, knurrte Lucius ungehalten. „Also, was willst du, Rabastan? Ich habe nicht ewig Zeit! Und Severus erst recht nicht!“ „Kann ich mir vorstellen“, grinste der Angesprochene. „Sag, Sev. Wie zaubert man mal eben schnell so Kinder aus einem Hut? Wie hast du es geschafft, eine Familie vor ihm zu verstecken und steht der Trick zum Verkauf?“ „Meine Tochter geht dich nichts an“, zischte Severus „Und sollte das der Grund sein, warum wir hier sind, werden wir augenblicklich wieder gehen!“ „Schon gut“, seufzte Rabastan. Er blickte auf sein Glas, schob es schließlich beiseite. „Ich ertrage dieses Leben nicht mehr, ihr wisst, ich hatte vorher schon Probleme und ich würde nichts lieber tun, als freiwillig zurück nach Azkaban zu gehen, aber… das wäre zu einfach. Ich weiß, ihr habt ihn erfolgreich verraten und seid über jeden Verdacht erhaben, wie auch immer ihr das geschafft habt. Ich bitte euch nicht, mir das zu ermöglichen, aber ich stelle mich aus Spion zur Verfügung. Alles, damit dieses ekelhafte Blutvergießen sein Ende findet. Ich kann und will nicht mehr daneben stehen.“ Lucius hob eine Augenbraue. Er wusste, Rabastan war kein Extremist, wie sein älterer Bruder, schien immer nur irgendwo mit reingezogen worden zu sein, hatte oft daneben gestanden mit wenig glücklichem Gesicht. Er glaubte dem Anderen sogar und er wusste, dass der Lord ihn mehr als einmal sogar verdächtigt hatte, ein Verräter zu sein, weil er sich so vor Folter und Qual ekelte. Es sah so aus, als wäre es wirklich möglich. Sie könnten bald einen Spion haben. „Was willst du für deinen Job?“, erkundigte Lucius sich nach dem wichtigsten – dem Preis. „Warum glaubst du, dass ich etwas will?“ „Du bist ein Slytherin“, konterte Lucius seelenruhig. „Nun, was willst du?“ „Nichts“, seufzte Rabastan schließlich. „Nichts, außer der Wiederherstellung meines eigenen Rufes. Ich will nicht als Mörder und Feigling in die Geschichte eingehen. Ich möchte etwas getan haben, statt nur daneben zu stehen und ich habe gelernt, dass Azkaban nicht so schlimm ist, wie das, was meine eigene Familie tut. Also werde ich tun, was immer erforderlich sein wird. Ihr braucht einen Spion – hier bin ich.“ „Was für Informationen hast du?“, fragte Lucius ruhig. Immerhin wusste er, wie wenig Voldemort Irgendwem vertraute und nicht mal er, als einer der Generäle, hatte je viel gewusst. Rabastan zuckte mit den Schultern. „Ich denke, dass Severus‘ Tochter in Gefahr ist, habt ihr mitbekommen. Er will sie…“ „… um sie zu foltern und mir dann wieder vor die Füße zu werfen, danke, ich habe es mitbekommen“, knurrte Severus kalt. „Was wir brauchen, sind neue Informationen! Wer ist auf Cathie angesetzt, wann wollen sie etwas tun!“ Rabastan hob eine Hand. „Er hat diese ehrenvolle Aufgabe Bella übertragen und glaubt mir, die ist in Azkaban nicht viel gesünder geworden. Und sie redet viel, nur, wann sie was tut… das kann man nie wissen. Aber“, unterbrach er, hob die Hand, als der Tränkemeister erneut zu einem sicher bösen Kommentar ansetzen wollte. „Aber Rudolphus soll Harry Potter finden und aufgrund seines Leidens zu ihm bekehren. Dann will er den Jungen beseitigen, sobald er gewonnen hat.“ „Harry Potter“, stellte Lucius amüsiert fest. „Da kann er lange suchen, der ist verdammt gut versteckt worden, glaub mir. Ich würde es selbst nicht…. Verdammt, Sev! Musstest du mir deinen Absatz ins Schienbein rammen? Ich bin nicht dumm, ich hätte schon nichts getan!“ Severus beschränkte sich auf ein Knurren. „Sonst noch was Brauchbares oder haben wir nur die Zeit totgesessen?“ Rabastan schüttelte den Kopf. „Er dreht immer weiter durch, greift dauernd Muggel an und quält sie, er hat es vor Allem auf Kinder abgesehen, weil die so schreien. Und… ich … da ist noch was.“ „Wird es jetzt interessant?“, fragte Severus gelangweilt, hob dann aber die Augenbraue, als der Mann tatsächlich eine Tasse anhob und auf den Tisch stellte. Ein ganz normaler Gegenstand. „Was zum Henker…?“ „Der Lord hat es Bella anvertraut und es war in unseren Kammern in Gringotts, ich habe es hierher mitgebracht.“ Kurz ließ Lucius seine behandschuhte Hand über dem Porzellan schweben, dann nahm er sie auf. „Von ihr geht etwas aus“, stellte Lucius fest. Er erinnerte sich wieder an den Nebel. Den Albus ihm beschrieben hatte, der Cathies Körper verlassen hatte, nach der Einnahme von Severus‘ neuem Trank, der schwarze Zauber aufzulösen vermochte, egal, wie stark die nun mal zu sein schienen. „Etwas sehr Dunkles.“ Severus musterte das Trinkgefäß. „Helga Huffelpuffs Teetasse, was für ein Interesse kann der Lord daran je gehabt haben? Ich verstehe das nicht…“ Er sah sich um, sprach einige Zauber. Doch er konnte nur die extrem dunkle Aura feststellen, die Lucius auch so schon gespürt hatte. „Ich würde empfehlen, das Ding zu zerstören.“ Lucius nickte. „Sobald wir wissen, was es ist, zumindest und…“, verwirrt blickte er auf den Ring, der ebenfalls dazu geworfen wurde. „Das hier will er auch haben. Mehr kann ich auch nicht mehr anbieten, für heute. Aber ich würde wirklich auch gern wissen, was das hier sein soll. Nun, arbeiten wir zusammen?“ „Dir muss klar sein, dass wir nicht viel Einfluss auf deinen Ruf haben werden, bevor der Krieg gelaufen sein wird“, merkte Lucius ruhig an. „Danach kann ich sicher etwas tun, aber…“ „Mehr will ich nicht“, beruhigte Rabastan den Anderen. „Bis in einer Woche hier?“ „Ja“, seufzte Severus. „Und sieh zu, dass du raus bekommst, wer was von meiner Tochter will.“ Ginny kicherte vergnügt, blickte auf die anderen Mädchen in ihrem Jahrgang. Auch sie durften zum Ball, sie hatte sogar Jemanden, der mit ihr hingehen würde. Dean Thomas, der nach seinem Ausschluss aus dem Unterricht wieder zurückgekommen war. Sie war eine der Wenigen aus dem Jahrgang die ein Date hatten. Dazu noch eines, das Spaß verstand. Er würde ihr helfen, Snapes bescheuerte Tochter so richtig bloß zu stellen. Ja, sie hatte die Schnauze voll! Ron war dauernd bei den Slytherins oder bei seiner bescheuerten Huffelpufffreundin, die sie unerträglich fand und jedes Mal, wenn sie sich beschwerte, hieß es, sie sei unreif, ja, schlimmer noch, eifersüchtig auf die dürre Zicke, die so hässlich war, wie ihr Alter! Nur, dass sie keine fetten, sondern strohige, hässliche Haare hatte! Nun, die würde sich in jedem noch so teuren Ballkleid lächerlich machen, das war klar, bei der war nichts zu retten. Im Gegensatz zu ihr selbst. Sie hatte ihrem Dad ein violettes Kleid mit Korsett abgeschwatzt, dass immer mal wieder pinke Blüten hatte. Sie sah darin aus, wie eine Prinzessin, es würde Dean gefallen, da hatte sie keine Zweifel. Was ihre Brüder sagten, war ihr ohnehin gleich. Sie hasste die Idioten und ihre Eltern! Das musste man sich mal geben! Statt zu verstehen und Ron und den Anderen Heuler zu schicken, wurde sie getadelt und ermahnt, sich besser zu benehmen! Sie, die Braut von Harry James Potter, sollte sich zusammenreißen und nicht so eifersüchtig auf ein Slytherinmädchen sein! Pah! Eifersucht! Sie ertrug diese Schnepfe nicht, für die alle nur lobende Worte zu haben schienen! Charlie hob ihr dauernd diese Caitlyn als Beispiel vor, da die ja so fleißig sei und so toll lernen würde, statt sich dauernd nur zu schminken! Und?! Dafür war die Schnepfe zu dumm, einen Rock zu tragen und dachte, nur, weil ihr Vater ein Lehrer war, würde die Schuluniform für sie nicht zählen! Und Bill war auch nicht besser, hatte nur mahnende Worte für ihre angeblich schlechten Hausaufgaben! Pah! Das waren keine Brüder, das war keine Familie! Na ja, sie würde ihre Rache bekommen, morgen Abend, wenn sie diese Snape-Schlampe bloßstellen würden, vor der gesamten Schule. Sie hatte mehrere Zauber vorbereitet. Ein Mal eine Phiole Veritasserum, mit dem die Ziege gezwungen sein würde, ihre peinlichsten Geheimnisse zu verraten, Kratzpulver aus dem Laden ihrer Brüder, das stundenlang aktiv sein würde, ein Zauber, der die Puppenfüße der Zicke zu Clownslatschen machen würde und einige andere Nettigkeiten. Sie konnte es kaum noch abwarten, so viel war klar. Niemand stahl der Verlobten von Harry Potter derart die Show! Schon als Fünfjährige hatte sie beschlossen, es weiter zu bringen, als der Rest ihrer Familie, sie würde reicher und berühmter werden! Welcher Weg war besser, als den künftigen Retter der magischen Welt an sich zu binden? Sicher, sie ging jetzt aus Mangel an anderen Möglichkeiten mit Dean zum Ball, aber er war auch nur Mittel zum Zweck. Und außerdem, wer konnte ihr etwas Spaß verdenken, wenn ihr Verlobter einfach so verschwand und ihr noch nicht mal schrieb? Ja, Ginny hatte an diesem Abend vor, sehr viel Spaß zu haben, sehr viel Spaß. Im Gryffindorturm gehörte nicht viel dazu, einen Jungen einzuschmuggeln und Stillezauber beherrschte sie nun wirklich. Ja, ihre Mutter würde nicht begeistert sein, aber das war ihr mindestens genauso egal. Sollte sie sich doch aufregen! Und? Sie war auch nur eine alte, unbefriedigte Frau. Wen interessierten schon alte Moralvorstellungen? Wer wollte schon bis zur Hochzeit warten, um Sex zu haben oder nur einen Kerl haben? Nein, Ginny wollte vergleichen können! Und wer war dazu besser geeignet, als einer der geilsten Typen, die Gryffindor zu bieten hatte? Dazu würde das dann nach dem Ball besonders süß sein, bedachte man, dass sie auch noch Rache bekommen würde, von dieser kleinen, halbersäuften Ratte, die ihr dauernd die Show zu stehlen wagte und die nur Vorteile hatte, weil ihr Vater, diese schleimige, glitschige Fledermaus auch hier arbeitete! Allein diese Unverschämtheit, dass ihre Brüder ihr nicht auch solche Rechte zusprachen, fand sie so ungerecht! Und Mom, die den Beiden noch Recht gab, Ron, der sie sonst immer beschützt hatte und sie nur noch auslachte, vor Allem, wenn sie ihren Harry erwähnte! Na, die würden sich alle umsehen, wenn sie Lady Potter werden würde! Kurz glitt Charlies Blick zu seinem Bruder, er konnte es nicht fassen. Bill war Professor hier und brachte eine dieser Schlampen mit. Eine Blondine, die sich an den Anderen krallte und sich regelrecht an ihm rieb, ihn vor versammeltem Kollegium so lächerlich machte! Er wollte…! „Nein.“ Verwirrt sah der Rotschopf auf, blickte auf die Hand, die sein Gelenk umfasst hielt. „Was?“, fragte er leise. „Du gehst da nicht hin, du wirst deinem Bruder diese Peinlichkeit nicht ersparen. Was er von deiner Hilfe hält, hat er dir gezeigt. Lass ihn in das Loch fallen, vielleicht denkt er dann klarer, wenn er den Rest der Leute lästern hört. Ein Aufsichtsführender, der ein Date mitschleppt. Man, ist das peinlich“, stellte Jacob mitleidslos fest. Sicher, auch Charlie und er waren gemeinsam hier, doch sie waren verlobt und sie benahmen sich nicht, als wären sie hormongesteuerte Teenager! „Es tut weh“, flüsterte Charlie, der seit seinem blauen Auge kein Wort mehr mit dem Älteren gewechselt hatte. Der Andere hatte sich noch nicht mal für sein Verhalten entschuldigt. „Es wird besser werden, aber du darfst nicht vor ihm kriechen“, erinnerte Jacob. „Auch, wenn es schwer fällt. Reiß dich einfach zusammen. Es kann alles wieder gut werden, mehr zählt doch nicht. Vielleicht braucht er ein, zwei Jahre, aber das ist nicht dein Problem.“ „Ich bemühe mich…“, Charlie nippte erneut an der Bowle, die natürlich ohne Alkohol war und da Fred und George nicht mehr hier waren, wurde auch nichts rein gekippt. Na ja, es hatte schon vier Versuche gegeben, aber im Gegensatz zu seinen Brüdern war das so lächerlich stümperhaft gewesen, dass es nicht mal einer Erwähnung bedurfte. Bill dagegen war sich der Blicke sehr bewusst und er wusste, eigentlich hatte er Mist gebaut, doch Charlie hatte ihn beleidigt, also sah er sich auch im Recht. Den Teufel würde er tun und sich auch noch entschuldigen! Er sah wieder zu seiner schnuckeligen Begleiterin, die ihn an- und doch abturnte. Es war ein weiteres Abenteuer für eine Nacht, aber mehr suchte er ja nicht. Nur nebenbei schweifte sein Blick über die Schüler der drei oberen Klassen, die in Grüppchen zusammen standen und redeten. Auch seine Schwester. Götter, sah die in dem quitschigen Fummel was scheiße aus. Die Farben bissen sich mit ihrem Haar, sie sah bleich aus, wie eine Wasserleiche und sie lachte zu hoch, ihr Gesicht war zu stark geschminkt und sie flirtete, wie eine drei-Knut-Hure in der Nokturngasse. Dazu kam, dass sie sich im Unterricht immer weiter verschlechterte und eigentlich nur noch gegen Leute hetzte, die sie nicht mochte. Mom hatte ihm einige Briefe geschickt, dass er seine kleine Schwester doch im Auge behalten sollte. Er hatte das auch durchaus vor. Nur sah er in ihr auch seine Meinung über das weibliche Geschlecht bestätigt. Kleine Nutte. Traurig, wenn man es nicht mal in der eigenen Familie leugnen konnte. Dann allerdings bemerkte Bill aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er sah auf – und stutzte. Kurz rieb er sich über seine Augen, doch das Bild veränderte sich nicht. Da, flankiert vom Tränkemeister und vom Ministerialbeauftragten für die Suche nach Jugendlichen mit dem Mal, betrat Caitlyn Snape, Lady Prince und Potter den Raum, ehemals Harry Potter. Doch da war keine Spur von Männlichkeit mehr. Das Mädchen trug ein fließendes, grünes Kleid, das nur einen Träger über der linken Schulter hatte, direkt unter der Brust befand sich ein wunderschön gestickter Gürtel, an dem zusätzlicher Chiffon befestigt war, der sie umwehte, wie eine zarte Wolke. Sie war ganz leicht geschminkt, kaum mehr, als ein wenig Lidschatten und Wimperntusche, um ihre Augen noch weiter hervor zu heben, ihre Haare waren hochgesteckt, bis auf zwei Strähnen, die ihr Gesicht umspielten. Auch trug sie praktisch keinen Schmuck. Eine hauchdünne Silberkette mit einem tränenförmigen, grünen Stein, dazu passende Ohrringe und ein Armband. So einfach eigentlich und doch so elegant. Ein kurzer Blick bestätigte Bill auch, dass er nicht der Einzige war, der fasziniert aufblickte. Seine Kollegen, sein sturer Bruder und dessen unverschämter Verlobter, Albus und praktisch alle Schüler. Die Mädchen mit eifersüchtigen Blicken, die Jungen, die nicht auf ihr eigenes Geschlecht standen, voller Verlangen. Auf einmal war die Frau an seinem Arm nur noch ein sehr lästiges Anhängsel, das er am liebsten in den Wind geschossen hätte. „Ich machte das hier unter extremem Protest“, zischte Cathie aufgebracht, während sie mit leider sehr bestimmtem Griff von ihrem Vater den Weg zur großen Halle geführt wurde. Sie kam sich vor, wie ein angemalter Papagei und dazu noch in diesem Hauch von nichts, indem sie sich nackt vorkam und eigentlich nichts anderes machen wollte, als zu flüchten und sich zu verstecken! Und dann kam, was sie befürchtet hatte, sie kam in die Halle und jeder verdammte Blick fiel auf sie. „Ich habe es schon die ersten acht Mal gehört“, gab Severus gelassen zurück, führte seine Tochter weiter. Sie sah so unglaublich schön aus in diesem einfach gehaltenen und doch so eleganten Kleid, das sie, nach vielen Diskussionen am Ende ausgewählt hatten. Eine wahre Lady. Sie trug auch smaragdfarbene Schuhe, die Severus – mal wieder – nur transfiguriert hatte, erneut aus einem Holzscheit, denn irgendwie hatten sie zwar an Schmuck und eine kleine Handtasche gedacht, sogar an passende Schminke, aber die Schuhe waren ihnen wieder mal entfallen. „Und jetzt wirst du da rein gehen und Spaß haben, so, wie alle anderen in deinem Alter auch.“ „Ich bin nicht alle“, murmelte Cathie nur, doch sie wusste, es war zu spät und Severus war mit Lucius bereits zum Rest der Erwachsenen gegangen. Also tat sie das Einzige, was ihr einfiel, sich in ein dunkles Eck verziehen und hoffen, nicht gesehen zu werden. Sie begann, die Leute zu beobachten, die Mädchen herausgeputzt wie sie selbst, mit den unterschiedlichsten Kleidern, die Jungs in feinen Anzügen. Auch Ron, dem Lucius und Severus was Elegantes besorgt hatten, als Dankeschön. Dann schob sich, ein Stück entfernt, eine seltsame Mischung aus Pink, karottenrot und Violett in ihr Sichtfeld und Cathie schauderte. Sie hatte Ginny früher als kleine Schwester gesehen, doch in den letzten Wochen war diese kleine Irre nur noch eine Bedrohung, lauerte ihr überall auf, versuchte, ihr Beine zu stellen oder ihre Schulsachen zu ruinieren. Das Mädchen war eine fiese, kleine Ratte geworden und sonst gar nichts, dazu tanzte sie gerade auch noch mit Thomas, der sie gleich am ersten Tag praktisch niedergeschlagen hatte und gerade fiel Cathie auch noch ein, dass ihr Zauberstab auf dem Nachtschrank lag. Nein, sie würde sich hier sicher nicht wegrühren… Nach einigen Momenten hatte Bill es geschafft, die nervige Frau fürs Erste anders zu beschäftigen, sie lauschte, wie einige andere, einer Geschichte, die Dumbledore zum Besten gab. Er begann, durch die Reihen der Schüler zu laufen, fand seinen Bruder und grinste etwas, hob den Daumen. Auch Draco begegnete er mit höflichem Nicken, er sah auch Snape und Malfoy, beider mit einem Glas in der Hand in einer Ecke der Halle stehend und sich leise unterhaltend, während eine Eule in ihrer Nähe saß. Wer bekam denn um die Zeit noch Post? Na, sein Problem sollte es nicht sein. Ah! Da war sie! Caitlyn hatte sich vollkommen in eine Ecke verdrückt, alleine. Wie kam es, dass so eine Schönheit kein Date hatte? In seiner Zeit als Schüler hätte man sich um die Kleine geprügelt! Denn sie sah ja auch ohne das Ballkleid wirklich süß aus! Kurz überlegte er, sah dann seine Schwester mit einem der Schulschläger vorbei drängen, fasste einen Entschluss. „Miss Snape“; er grinste etwas, hielt ihr die Hand hin. „Bitte um Erlaubnis, Sie aufs Parkett entführen zu dürfen.“ Götter, war das süß, als ein zarter Rotschimmer über die schneeweiße Schneewittchenhaut glitt! Gelangweilt und angespannt gleichzeitig beobachtete Cathie das Geschehen, darauf achtend, nach dem verdammten Auftritt in den Schatten zu verschwinden. Sie sah, wie Andere tanzten, wie Draco Luna offensichtlich immer wieder Komplimente machte und sie mehrfach küsste, wie elegant Ron aussah mit seiner Freundin. Und sie… sie saß hier allein, ohne Date und ohne Aussicht auf das, was sie am meisten wollte. Bill stand da mit seiner neuen Ziege, einer, die sich an dem anderen rieb, vor dem gesamten Kollegium, die auch noch aussah, wie so eine Prinzessin und sie… Gott, sie hätte in ihrem Zimmer bleiben sollen! Aber sie war ja abgefangen, zum Frisör geschleift, geschminkt und wie eine Barbie angezogen worden! Gerade, dass sie es, bei einem Abstecher auf dem Klo, geschafft hatte, noch eine Radlerhose unter das Kleid zu ziehen, weil sie sich so schon schrecklich nackt fühlte! Irgendwann wandte sie sich ab, es tat einfach zu weh, zu beobachten, wie Bill die Frau begrabschte, sie sehnte sich wirklich nach Alkohol oder einem stillen Eckchen, aber nahe am Ausgang stand ihr Vater und hätte sie einfach nur zurückgeschickt. Konnte sie sich die Mühe also sparen. Sie würde ihre drei ausgehandelten Stunden absitzen müssen. Gerade, als Cathie sich ernsthaft überlegte, eine Hauselfe zu bitten, ihr ein Buch zu bringen, als sich auf einmal eine Hand in ihr Sichtfeld schob. Sie sah auf, um zu sehen, wer tatsächlich den Schneid gehabt hatte, die Tochter des verhassten Tränkemeisters aufzufordern. Und in dem Moment wusste sie nicht, ob sie reagieren, oder doch einfach umkippen wollte. Doch schließlich traf ihr verräterischer Körper die Entscheidung, denn noch bevor sie wegrennen konnte, sah sie, wie ihre Hand sich ausstreckte, von der Großen des Anderen ergriffen wurde. Sie wurde sanft aber bestimmt aus der Ecke gezogen, ein Arm legte sich um ihre Taille und das Nächste, was sie wusste, war, dass sie über das Parkett gewirbelt wurde und zwar nicht auf eine unangenehme, künstliche Art und Weise, sondern richtig gut! Dabei konnte sie wirklich nicht tanzen! Und doch bewegte sie sich intuitiv, ohne auch nur ein Mal ihren Partner zu treten oder einen anderen Tänzer anzurempeln. Lächelnd führte Bill die Jüngere über das Parkett. Er hatte schon oft getanzt, Gringotts gab häufig Bälle, früher war er mit Fleur hingegangen, doch es war ihm immer etwas unangenehm gewesen, da die Halbveela immer versucht hatte, die Führung zu übernehmen, ihm dabei dauernd auf die Zehen getreten war. Cathie dagegen… sie passte perfekt in seine Arme, war biegsam und schlank, schien ihm gern zu folgen und die Führung abzutreten. Sie wirkte wie eine kleine Prinzessin, statt wie ein auffrisierter Pudel wie seine eigene Schwester, die sich tatsächlich dazu herabgelassen hatte, sich mit einem Schläger sehen zu lassen. Als die Musik sich änderte und die Töne langsamer wurden, war Bill nicht bereit, seine junge Partnerin abzugeben. Er zog sie einfach näher an sich, verlangsamte seine Schritte und passte sie dem neuen Rhythmus an. Fragen, die später aufkommen könnten, waren ihm herzlich egal. Er wollte die Zeit genießen, denn Cathie passte einfach so perfekt in seine Arme. „Sev“, grinste Lucius. „Sev, reiß deinen Blick mal von Draco und dem Punsch los und wirf Selbigen auf die Tanzfläche.“ „In dem Moment, wo ich wegsehe, haut wieder irgendein Idiot Feuerwhiskey rein!“ „Charlie und Minerva beobachten die Bowle, komm schon!“ Seufzend hob Severus den Blick – und stockte. Kurz rieb er sich die Augen, doch das Bild blieb erschreckenderweise Dasselbe. Seine Tochter, die zu den langsam Tönen eines schnulzigen Liebesliedes von William Weasley übers Parkett dirigiert wurde. Ausgerechnet von diesem verhinderten Playboy, der sich gerade benommen hatte, wie eine männliche Nutte! Doch gleichzeitig musste er eines zugeben – Cathie sah glücklich aus, in dem Moment, zufrieden mit ihrem neuen Körper und ihrem jetzigen Geschlecht. Sie tanzte, als hätte sie nie etwas Anderes getan, dabei hatte sie sich strikt geweigert, sich etwas zeigen zu lassen, gesagt, dass Niemand sie aufs Parkett bekommen würde. „Ich… glaub das gerade nicht“, brachte er schließlich heraus – und sah tatsächlich nicht, wie gerade einige Siebtklässler mehrere Flaschen Feuerwhiskey in die Bowle kippten. „Würde ich es nicht besser wissen, hätte ich gesagt, sie macht diesem Idioten Glubschaugen“, grinste Lucius weiter, beobachtete, wie Bill und Cathie tanzten, ohne je den Blickkontakt zu verlieren. Es war ein beeindruckendes Bild, von dem er schließlich mehrere Fotos schoss, schon um Beweise zu haben! So würde er Cathie auch wieder in ein Kleid bekommen! „So etwas tut meine Tochter nicht!“, zischte Severus empört, er wollte gerade noch etwas sagen, als etwas geschah, von dem er wusste, dass es weitreichende Folgen haben würde. Er sah nur noch, wie zwei Zauber Cathie in den Rücken trafen, wie ihr Kleid sich in Wohlgefallen auflöste und sie, ohne irgendein Oberteil, nur in einer engen und kurzen Sporthose da stand, während ihre eigentlich winzigen Füße anzuschwellen schienen. Er wollte eingreifen, doch da hatte seine Tochter sich schon losgerissen und er sah sie nur noch rennen. Was?! Empört starrte Ginny auf das Parkett, das bis dahin sie als Königin beherrscht hatte, nur, um von ihrem eigenen Bruder und der Snape-Schlampe regelrecht beiseite gewischt zu werden! Sie wurde verdrängt, alle Blicke folgten nun dieser Eselin! Nun, der Zeitpunkt war so gut wie jeder Andere auch! Sie lief zur Bowle, kippte sich zwei weitere Becher hinein, bevor sie unauffällig ihren Zauberstab zog und blitzschnell zwei Zauber sprach, der zweite würde etwas dauern, bis er wirkte, doch sie sah sofort, wie Kleid und Unterwäsche verschwand. Leider, leider aber hatte die Zicke noch eine Hose unter ihren Klamotten gehabt! Sie packte ihren Zauberstab erneut, um auch die verschwinden zu lassen, bevor die Zicke ganz aus dem Saal rennen konnte, doch da wurde sie gepackt, eine Hand drückte so stark zu, dass ihr Zauberstab fiel, während sie, vor der gesamten großen Halle, die erste Ohrfeige ihres Lebens kassierte… Es war ein Traum, Cathie fühlte sich, als würde sie über Wolken gleiten, sicher, geführt von starken Armen und einem großen Mann, der kaum kleiner zu sein schien, als ihr eigener Vater, bei dem sie sich inzwischen so sicher und geborgen fühlen konnte. Sie hielt den Blick des Älteren, lächelte leicht, sah eigentlich nichts um sich herum – bis sie von etwas im Rücken getroffen wurde. Verwirrt sah sie auf und hätte am liebsten geschrien, wurde aber einfach nur schneeweiß. Ihr Kleid – es war weg, zusammen mit dem trägerlosen BH und der Unterhose! Sie riss sich los, starrte mit großen Augen auf Bill – und rannte, während ihre Füße zu schmerzen begannen, wie wahnsinnig! Sie wusste nicht, wie lang sie brauchte, bevor sie in ihrem Zimmer war, sich da einfach im Wohnzimmer zusammensacken ließ, während sie schrie. Es tat so weh! Ihre Füße! Und diese Blamage! Sie… es war doch so toll gewesen! Bill hatte mit ihr getanzt und sei es auch nur aus Mitleid, es war wie ein Traum gewesen! Und dann… dann war ihr Kleid einfach verschwunden, ihre ganze Wäsche! Vor der gesamten Schule! Morgen würden sicher überall Bilder von ihrem hässlichen Körper kreisen! „Cathie!“, rief Severus entsetzt, rannte hinter seiner Tochter her, er wusste, Lucius würde sich um die Schuldigen kümmern, wer auch immer so dumm gewesen war, das zu tun, dieser Jemand würde keinen Fuß mehr nach Hogwarts setzen, denn das war reine Böswilligkeit gewesen! Zumindest schien seine Tochter sich sicher zu fühlen, bei ihm, denn sie war direkt in ihre Quartiere gerannt, im Wohnzimmer zusammengebrochen, ihren Oberkörper mit den Armen umklammernd, weinend, wimmernd, während ihre Füße ganz furchtbar deformiert wirkten. Es musste höllisch weh tun. Rasch beugte er sich herunter, hob seine Tochter einfach auf die Arme. „Du musst auf die Krankenstation“, sprach Severus leise, versuchte, das hysterisch weinende Mädchen zu beruhigen. Doch Cathie bekam das gar nicht mehr mit, sie spürte und roch ihren Vater, die inzwischen vertraute Mischung nach Trankzutaten und dessen Lieblingsshampoo, das der wiederum Lucius geklaut hatte, hörte seine Stimme, spürte andere Hände und war froh, als sie endlich das Bewusstsein verlor. Jacob, der direkt nach dem Vorfall auf die Station hochgegangen war, schüttelte einfach nur den Kopf, während er das wimmernde, fast nackte Mädchen betrachtete, das schließlich, offensichtlich mit großen Schmerzen, das Bewusstsein verlor. Die Kleine schaffte es keine zwei Wochen, nicht hier aufzutauchen, stellte der Heiler fest und das Schlimme war, dass sie in den meisten Fällen keine Schuld trug. Er sprach mehrere Zauber. „Ich muss operieren.“ „Bitte?!“, fragte Severus entsetzt. „Das…!“ „Der Zauber wurde nicht sauber gesprochen, die Knochen haben sich mitgedehnt, das war nicht nur Gewebe. Ich muss ihre gesamten Fußknochen verschwinden und dann nachwachsen lassen.“ „Ich bring die uuuuuuuuuuuuuum!“, brüllte Severus, krachte seine Faust gegen eine leere Behandlungsliege, sah dann zu, wie die unnatürlich geschwollen Füße regelrecht in sich zusammenfielen. „Wie wäre es, wenn wir die Rache auf später verschieben?“, fragte Jacob nur lakonisch. „Charlie hat die Übeltäterin bereits und das, was mit ihr getan werden wird, ist weit schlimmer, als alles, was Sie tun könnten“, konterte er. „Halten Sie lieber Cathie fest. Skelegrow bereitet wahnsinnige Schmerzen, die Wahrscheinlichkeit, dass sie wach werden wird, ist ziemlich groß.“ Die Täterin? Severus sah abrupt auf, doch dann drang auch der Rest zu ihm durch, er trat zu seiner Kleinen, nahm ihren Oberkörper hoch und öffnete sanft ihren Mund. Er hielt sie auch, als sie begann, sich zu wehren, sah, wie ihre Augen aufflatterten, hörte, wie sie schrie vor Schmerzen. „Geben Sie ihr was! Nur keinen Traumlostrank!“ Jacob verdrehte die Augen, noch so was, was er seit seiner Ausbildung zum Heiler nicht mehr gehabt hatte – panische Eltern. Er sprach einen Zauber, der das Mädchen in einen Heilschlaf versetzte, beobachtete, wie erst das Kind, dann der Erwachsene sich wieder beruhigte. Dann blickte er auf die wieder sehr kleinen Füße, die nur noch leicht geschwollen waren. Das war ein hundsgemeiner Zauber gewesen. „Wenn Sie bei Cathie bleiben, bis sie aufwacht, muss sie nicht hier bleiben, ich sage dem Direktor, dass Sie ein paar Tage nicht unterrichten werden.“ Severus sagte nichts, er nahm seine Tochter einfach wieder hoch, um sie in ihr Bett zu bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)